Barfußmensch

Es gibt wissenschaftliche Nachweise, dass unsere Körper ihnen zuträgliche chemische Verbindungen bilden, wenn wir unsere Haut der Sonne aussetzen. Dann gibt es auch Erkenntnisse darüber, dass bestimmte Bewegungen in der Natur – wie etwa das Flattern von Blättern und der Bäume – unseren Geist in einen Zustand tiefer Entspannung versetzen können. Aber brauchen wir dafür wirklich Wissenschaftler, die uns das sagen müssen? 

Seit etlichen Erdzeitaltern haben sich unser Körper und unser Geist in unserer natürlichen Umgebung gestaltet und ausgeformt. Jeder einzelne Teil unserer Physiologie, unserer Biomechanik, unserer Psychologie hat sich angepasst und entwickelt, um perfekt in diesen natürlichen Lebensraum zu passen. 

Wir wissen und spüren, dass der Mensch und sein natürlicher Lebensraum präziser als jedes schweizer Uhrwerk miteinander harmonisieren, wenn wir diese zusammenbringen. Und ich habe das Wunder dieser heilsamen Synergie – wie wahrscheinlicher jeder Naturmentor aka Wildnispädagoge – viele Male beobachten dürfen. 

Also, wie können wir diese Weisheit, dass die Natur am besten weiß, was gut für uns Menschen ist, nun praktisch umsetzen (selbst falls wir in der Stadt wohnen, drinnen arbeiten und in Supermärkten Lebensmittel „sammeln“)? Wie können wir diese heilsame Wildheit wieder in unser Leben bringen? 

Im Barfußmensch-Camp gehen wir’s von drei Seiten an. 

Essen, so direkt wie möglich von der Erde, in der Luft oder im Wasser: biologisch Angebautes und selbst in der Natur Gesammeltes 

Bewegung: Wir werden lauter Dinge tun, die unsere Vorfahren auch getan haben: gehen, laufen, unter Hindernissen durchkrabbeln, über Hindernisse steigen, klettern, balancieren, heben, tragen, springen, spielen, kämpfen, tanzen, laufen, schwimmen. Mit natürlicher Motivation, von innen heraus, ungekünstelt und arrangiert, ohne Druck oder Zwang. Wir ziehen dich nicht an einer Leine, sondern Lösen die Ketten der in dir steckenden Wildnis. 

Natur pur: Möglichst viel Zeit draußen verbringen. Draußen essen, draußen von A nach B kommen, draußen Gespräche führen, draußen Freunde treffen, ein verlängertes Wochenende draußen genießen, draußen trainieren, direkt unter den Sternen schlafen. 

Das kommt dir irgendwie bekannt vor? Du hast sowas schon mal gehört? Ja, schön langsam spricht es sich rum, wie heilsam Zeit in der Natur sein kann. Überall sprießen Naturkurse aus der Erde, jede halbwegs engagierte Organisation bietet Waldbaden & Co. an. Natur wird mehr und mehr zum Mainstream. Das ist grundsätzlich das Beste, was uns passieren kann. Ich sehe nur eine Gefahr dabei. Viele werden all die o.g. Punkte (Essen, Bewegung, Natur) umsetzen und trotzdem eine Art Zoo-Mentalität behalten. Weil sie Anweisungen folgen, ohne ihre innere Wildnis zu entfesseln. Ohne ein wildes Mindset, wird das, was essentiell für deine wahre Freiheit ist, verfehlt werden. 

Die Schlüsselfrage, die wir uns bei Woidling stets stellen (und die du dir auch immerzu stellen solltest) lautet: Macht mich das frei? Ist das etwas, womit ich mich freier fühle? 

Ich würde dir hier gerne noch drei Aspekte, eines wilden, freimachenden Mindsets mitgeben: 

Bestimmung: Bestimmung gibt allen wilden Kreaturen Leben. Der Schöpfer (oder auch, Gott, Allah, das Universum, die mystischen Kräfte, wie immer du das auch nennen magst) hat allem auf der Erde eine Bestimmung gegeben. Auch dir und du kannst sie spüren. Trau dich ihr zu folgen! Die Tiere tun’s auch… 

Das Schlimmste, was passieren kann, ist dass du Motivation auf der dunklen Seite suchst. Deine Motivation sollte nicht Angst sein (Du musst unbedingt Gewicht verlieren! Du musst unbedingt deinen Blutdruck senken!) oder einem gekünstelten Gedankenkonstrukt entspringen (Du musst in den Fußballverein, das gehört zum Dorfleben dazu). 

Es gibt viel interessantere Gründe sich zu bewegen. Du kannst zum Beispiel einen Mannschaftssport ausüben, weil du so Verbindung zu anderen Menschen herstellen kannst, wenn du das magst. Du kannst Kampfsport machen, wenn du lernen möchtest dich zu beherrschen und geschickt und wendig zu werden. Tanzen (als Ausdruck deines Selbst oder um zu feiern), Cross-Country, um dich mit der Natur zu verbinden. Es gibt noch viele weitere „wilde“ Beweggründe, die unser wilder Geist versteht. 

Freude und Genuss: sind genetisch in uns verankert. Wahre, aus dem Inneren stammende Freude ist ein Zeichen für einen evolutionären Vorteil und hilft uns zu entscheiden, was uns gut tut, also unserer wahren Natur entspricht. 

Survival: Stellen wir uns den Herausforderungen unserer natürlichen Umwelt werden wir nicht nur widerstandsfähiger sondern werden tatsächlich stärker und anpassungsfähiger gegenüber allen Anforderungen des Lebens. 

Deinen Körper aus seinem Käfig zu befreien ist uns im Barfußmensch-Camp genauso wichtig, wie deinen Geist aus seinem Gefängnis zu holen. Lass uns Sachen machen, die du liebst, stellen wir uns körperlichen Herausforderungen, lassen wir unserem Körper und unserem Geist nicht um ihr Geburtsrecht auf Freiheit bringen!